Deichstadtvolleys begeistern gegen Bad Soden
Klares Ergebnis am Sonntagnachmittag in der Rhein-Wied-Sporthalle: Die Deichstadtvolleys besiegen im Südwestderby den Tabellennachbarn und Aufsteiger TG Bad Soden klar mit 3:0- Sätzen und unterstreichen damit ihre Anwartschaft auf den sportlichen Aufstieg ins Volleybal lOberhaus.
Neuwied. Eine ereignisreiche Woche liegt hinter Vereinsführung, Trainer und Team der Deichstadtvolleys: Der Vorstand des VC Neuwied 77 machte die Ansage, im nächsten Jahr in der 1. Bundesliga starten zu wollen. Die Mannschaft ihrerseits hatte wieder eine Spielpause zu verkraften und sollte auf dem Spielfeld die Ambitionen in einem Geisterspiel unterstreichen. So lag viel Spannung über der Partie.
Die Gäste aus Hessen hatten die krankheitsbedingten Ausfälle ihres Trainers, besonders aber ihrer im bisherigen Saisonverlauf erfolgreichsten Angreiferin Paula Gürsching zu verkraften. Bei den Deichstadtvolleys hingegen stand der gesamte Kader zur Verfügung, auch wenn das Trio der Rekonvaleszenten noch geschont werden konnte. Dirk Groß vertraute der in den letzten Spielen erfolgreichen Startaufstellung, wobei nicht ganz überraschend Youngster Kaya Schulz den Vorzug für alle drei Sätze erhielt.
Von Spielbeginn an ließen die Neuwiederinnen erkennen, dass sie heute nichts zu verschenken hatten. Mit druckvollen Aufschlägen zwangen sie die Gegnerinnen in die Defensive, so dass deren Angriffe nur zu häug Beute des gut koordinierten Blockspiels wurden. Fehler in der Feldabwehr blieben die Ausnahme. Auf allen Positionen erhielten die Deichstädterinnen die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Der Trainer seinerseits nützte die Chance, seiner Spielmacherin Isabelle Marciniak gegen Satzende eine Spielpause zu gönnen und seinem Talent auf dieser Position, Anne Hauck, einen Einsatz zu geben. Diese führte sich sofort mit einem schnellen Pass auf Maike Henning zum nächsten Punkterfolg ein, kurz darauf, nach nur 18 Spielminuten folgte schon der 1. Satzball: 25:13 für Neuwied
Der Einsatz von Anne Hauck war offenbar zu kurz, deshalb verlängerte Groß ihre Einsatzdauer für den gesamten nächsten Satz; die Nachwuchsstellerin rechtfertigte das in sie gesetzte Vertrauen und zeigte sich als sichere Ballverteilerin, die vor allem die Außenpositionen punkten ließ, düpierte aber auch mit einem überraschenden Angriffsschlag frech Block und Abwehr der Kurstädterinnen. Zwar war Neuwied zu Satzbeginn einmal kurz in Rückstand geraten, doch tat dies der spielerischen Überlegenheit keinen Abbruch, bei den technischen Auszeiten lag man mit 8:5 und 16:10 vorne; Sarah Kamarah blieb es vorbehalten, den 2. Durchgang mit dem 25:14 unter Dach und Fach zu bringen. Im 3.Satz gab der Trainer wieder seiner Startformation das Vertrauen, Spielgestalterin Isabelle Marciniak übernahm die Schaltzentrale, das US-Quartett zeigte einmal mehr seine Klasse. Libera Anna Maria Church organisierte Ballannahme und Abwehr, selten gab es einen Ball, den sie nicht mehr rechtzeitig vom Boden abkratzen konnte. Kollegin Marciniak brachte immer wieder ihre Angreiferinnen in Position, besonders aber war es der einbeinige Angriff über Kopf, mit dem Rachel Anderson und Amanda Brown immer wieder den Bad Sodener Block versetzen konnten „Die Mittelblockerinnen machen heute ein Wahnsinnsspiel“, entfuhr es einmal LivestreamKommentator Dennis Leopold. Recht hatte er, denn auch das Neuwieder Blockspiel gab den hessischen Angreiferinnen immer wieder das Nachsehen. Folgerichtig war es auch Amanda Brown, die den Matchball nach nur 59 Spielminuten verwandelte.
Bei der Wahl der Spielerin des Tages hatte Gästetrainer Holger Kleinbub die Qual der Wahl. Schließlich hatten die Gastgeberinnen heute fast fehlerfrei gespielt und konnten sich auf allem Positionen auszeichnen. Seine Wahl el schließlich auf Maike Henning, die nicht nur im Angriff durch kraftvolles und variables Spiel auel, sondern auch in Abwehr und Annahme Sicherheit ausstrahlte. Volle Zufriedenheit also beim VC Neuwied: Vize-Vorsitzender Becker lobte das „überragende Spiel“. Die sichtbar gute Laune der Mannschaft und die unverkrampfte Harmonie ließen positiv in die Zukunft sehen.
Da die Konkurrenten von VC Wiesbaden und SV Lohhof ihre Aufgaben ebenfalls mit 3:0 erledigt hatten, bleiben die Deichstadtvolleys auf Platz 3, gefolgt vom TV Holz. Trainer Dirk ist schon bei den nächsten Aufgaben und zitiert bei aller Zufriedenheit, die auch er nicht verhehlen kann, seinen Kollegen Sepp Herberger, nach dem der nächste Gegner immer der schwerste sei. Auch hierbei wird er recht behalten, denn im Auswärtsspiel am Samstag, 21. November um 19 Uhr beim Verfolger TV Holz werden die Neuwiederinnen stärker gefordert sein. Für die Fans beider Lager wird es wieder einen Livestream bei Sporttotal.TV geben. (hw)
Die Deichstadtvolleys spielten mit: Church, Marciniak, Henning, Brown, Anderson, Hauck, Kamarah, Schulz, Bösling, Dücking, Hoffmann; Trainer Dirk Groß
Das Video vom Spiel