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vcn77-logo.png Die Deichstadtvolleys - Archivseite

Volleyball-Bundesliga: VC Neuwied 77 – USC Münster 0:3

Bundesligastart: Deichstadtvolleys fehlt noch Ligahärte

Neuwied.
Die Bundesligadamen des VC Neuwied unterlagen zum Saisonstart in eigener Halle dem USC Münster mit 0:3 Sätzen (18:25, 20:25, 16:25) und blieben dabei etwas unter ihren Möglichkeiten.

2022 10 29 muenster 1Foto: Luna Mach VCN 77

Das Positivste zuerst: Mit 420 Zuschauern, die über weite Strecken des Spiels lautstark mitgingen, war die Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums gut gefüllt und man fühlte sich an Zweitligazeiten vor der Pandemie erinnert – zumindest dieses Tagesziel wurde erreicht.

2022 10 29 muenster 2Foto: Luna Mach VCN 77In den ersten beiden Sätzen hatte das Publikum auch über weite Strecken Grund zur Freude: Die Einheimischen präsentierten sich kampfstark und risikofreudig. „Wir wissen, dass wir immer ein hohes Risiko spielen müssen, um gegen die erfahreneren Mannschaften eine Chance zu haben“, erläuterte Spielführerin Sina Fuchs. So provozierte z.B. im ersten Satz eine starke Aufschlagserie von Lisi Kettenbach, die später zur besten Neuwieder Spielerin gewählte werden sollte, etliche Eigenfehler der routinierteren Münsteranerinnen. Neuwied kam so nach einem Rückstand wieder zur Satzmitte hin zum vorübergehenden Punktausgleich. Dann aber konnte sich Münster absetzen und nach gleich zwei der ansonsten eher seltenen Neuwieder Annahmefehler den ersten Satzgewinn (25:18) verbuchen.

Auch im zweiten Satz spielte Neuwied ordentlich mit, lag bis zur Satzmitte mit bis zu 4 Punkten in Führung, bevor Münster seine Trümpfe ausspielte: Neuwied gelang es kaum, Diagonalspielerin Iris Scholten in den Griff zu bekommen. Die niederländische Nationalspielerin konnte, meist vom Neuwieder Block unbehelligt, nach Belieben schalten und walten. Auch über die Netzmitte kam Münster dank der späteren MVP Juliane Schröder zu oft zu Erfolgen. Von Seiten der Deichstadtvolleys hingegen bekamen die Zuschauer so gut wie keine schnellen Angriffe zu sehen. Symptomatisch dafür, dass alle langen Ballwechsel letztlich zugunsten der Unabhängigen (USC) ausfielen. Dem Neuwieder Angriff gelang es heute nicht, sich freizuspielen um eindeutige Punkterfolge zu erzielen. „Wir haben zu wenige Lösungen für nicht perfekt zugespielte Bälle gefunden“, brachte Sina Fuchs die Problematik des Tages auf den Punkt und verdeutlichte so den Unterschied zwischen einer erfahrenen Mannschaft und einem Team sympathischer Liganeulinge. So gewann die reifere Mannschaft auch Satz 2 mit 25:20.

Im dritten Satz konnten die Gastgeberinnen ihr Publikum mit einigen längeren Ballwechseln unterhalten, kämpften weiter, auch wenn ihnen die Resignation anzumerken war. Der Satz fiel mit 25:16 recht deutlich aus.

Das Publikum verabschiedete seine Mannschaft, die trotz der Niederlage Potenzial hatte erkennen lassen, mit freundlichem Applaus; es hatte ein durchaus unterhaltsames Spiel gesehen.

„Wir wollten unser Spiel spielen“, resümierte Sina Fuchs. „Phasenweise konnte man auch sehen, dass das klappt. Aber wir sind enttäuscht, denn wir hatten uns schon etwas mehr erhofft, zumindest einen Satz gewinnen zu können. Aber es war megaschön, heute hier zu spielen. Die Halle war voll und ich hoffe, dass das die nächsten Spiele auch so ist. Es war gute Stimmung und ich hätte heute gerne noch zwei Sätze länger gespielt… Wir müssen jetzt die Niederlage einfach wegstecken. Nächste Woche in Potsdam haben wir gar nichts zu verlieren und wenn dann die Nervosität unserer Bundesliganeulinge verflogen ist und manche Spielerinnen einen besseren Tag haben, dann sieht unser Spiel wieder anders aus.“

Auch Tigin Yağlioğlu kann seine Enttäuschung nicht verhehlen. „Es ist schade, dass wir es Münster so einfach gemacht haben. Es ist uns nicht gelungen, sie vor Herausforderungen zu stellen. Wir haben einen Fahrplan und Ideen, aber heute haben wir diesen Schritt nicht geschafft. Vielleicht gelingt uns das in den nächsten Wochen. Wir arbeiten jetzt weiter und müssen mit unseren Debütantinnen Ligahärte sammeln.

Gelegenheit dazu gibt es bereits am Freitag um 19.30 Uhr in der MBS-Arena Potsdam, wo die Neuwiederinnen krasse Außenseiterinnen sind.

(hw)

Die Deichsstadtvolleys:
Carla Fuchs, Yasmine Madsen, Pia Fuchs, Sina Fuchs, Kristin vom Schemm, Sina Stöckmann, Elisabeth Kettenbach, Laura Broekstra, Laura Berger, Klara Single, Maya Sendner; Trainer. Tigin Yaglioglu