Kader-Check Teil 1:

Unsere neue Mittelblockerin Anna Jungjohann konnte diesen Sommer ihren Bachelor-Abschluss in den USA feiern. Wie es für sie dort war, hat sie für euch zusammengefasst.

Meine vier Jahre in Amerika waren ein tolles Abenteuer! Als ich vor fünf Jahren auf den deutschen Meisterschaften angesprochen worden bin, ob ich mir vorstellen könnte im Ausland Volleyball zu spielen, wusste ich noch nicht, was mich alles erwarten würde.

Nachdem ich alle Papiere ausgefüllt, Englischtests gemacht und das Abitur in der Tasche hatte, konnte es endlich im Juli 2019 los gehen. Ich habe mich für ein College in Florida entschieden, weil ich den Bundesstaat richtig schön finde und mir an der Schule das Volleyballprogramm am meisten zugesagt hat. 

Meine Vorfreude war groß, doch natürlich ist aller Anfang schwer, vor allem, wenn man über 7.000 Kilometer von seinen Liebsten getrennt ist. Sprachbarrieren, eine andere Kultur und ein völlig anderer Style im Volleyball sind einige Dinge, an die ich mich erst mal gewöhnen musste.

Doch schnell habe ich mich in meinen Alltag gefunden, der schon sehr früh begann. Meistens hatten wir um 7 Uhr in der Frühe das erste Training und an manchen Tagen sogar schon davor um 5 Uhr Krafttraining. Danach ging man dann meistens direkt zur Uni.

Gutes Zeitmanagement und eine hohe Belastbarkeit sind wichtige Grundvoraussetzungen, die man dort haben muss. Da die Saison nur etwa drei Monate lang dauert, hatte man oft drei Spieltage in einer Woche. Da war für andere Dinge meist nicht so viel Zeit.

Und wenn die Herbst-Saison in der Halle sich dem Ende neigte, habe ich schon angefangen, für die Beachvolleyball-Saison im Frühjahr fit zu werden. Und Beachvolleyball in der Sonne Floridas zu spielen ist echt anstrengend😅.

Bei so viel Training und Spieltagen ist es fast selbstverständlich, dass man gute Freundschaften mit den Mädels im Team entwickelt. Und deshalb war meine Abschlussfeier nach vier Jahren auch wirklich bittersweet! Auf der einen Seite war ich natürlich stolz, meinen Bachelor geschafft zu haben, aber auf der anderen Seite ist man natürlich traurig, dass man die Menschen, von denen man tagtäglich umgeben ist, nun erstmal nicht mehr sieht. Und auch wenn nicht immer alles leicht war, wünscht man sich auch diese Momente zurück.

Rückblickend war meine Erfahrung in Florida wunderschön und ich kann nur allen empfehlen, so eine Chance wahrzunehmen. Man kann wirklich sagen, dass diese Zeit mein Leben verändert hat. Ich bin nicht nur besser im Volleyball geworden, ich habe zudem meinen Charakter gefestigt und Lektionen fürs Leben gelernt. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich erleben durfte und für die Menschen, die mich in meiner Zeit unterstützt haben! Und auch wenn dieses Kapitel nun vorbei ist, blicke ich gerne darauf zurück und freue mich, dass es mich für mein neues Abenteuer in Neuwied vorbereitet hat.