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vcn77-logo.png Die Deichstadtvolleys

Lauras anspruchsvolle Pläne: Bundesliga- und Hochschulreife

Dresden / Neuwied

Die Deichstadtvolleys stellen jetzt ihr neuntes Gesicht für das neue „Team U23plus“ vor. Aus der Dresdner Talentschmiede VC Olympia schließt sich Laura Berger den Deichstadtvolleys an. Die 19-jährige Mittelblockerin soll bei den Deichstadtvolleys Spielerfahrung in der Ersten Liga sammeln.

Laura Berger, neues Gesicht bei den Deichstadtvolleys, will in Neuwied zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen Foto: Patrick SchrepfLaura Berger, neues Gesicht bei den Deichstadtvolleys, will in Neuwied zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen Foto: Patrick SchrepfSchon kurz nach Saisonende begeisterte sich die 192 Zentimeter große Spielerin für das Neuwieder Projekt, mit dem ambitionierten Trainer Tigin Yağlioğlu eine Mannschaft aus jungen Talenten in den harten Wettbewerb im Oberhaus zu schicken. „Das Projekt U23plus ist eine tolle Gelegenheit, sich als junges Team zu beweisen und zu reifen. Mein Traum, in der 1. Bundesliga zu spielen, geht durch Neuwied in Erfüllung!“ Immerhin kann Berger bereits auf drei Jahre Wettkampferfahrung in der Zweiten Liga beim VCO Dresden zurückblicken. „Auch in der Ersten Bundesliga habe ich über den DSC in der jetzigen Saison kurz Ligaluft schnuppern und beim Pokalfinale mit dabei sein können“, berichtet sie nicht ohne Stolz. „Aber hatte da natürlich keine Chance zu spielen, die ich aber jetzt durch die Deichstadtvolleys bekomme. Hier will ich mich weiterentwickeln und reifen“, definiert sie ihr sportliches Ziel. Nach neun Jahren im Dresdner Nachwuchsbereich - Laura Berger darf dabei auf vier deutsche Meistertitel in der Jugend und Nominierungen für die Jugend-Nationalmannschaft zurückblicken - ist sie jetzt vor allem neugierig: „Ich freue mich riesig darauf, neue Leute kennen zu lernen, in einem neuen Team zu spielen, ich bin neugierig auf unsere Fans und freue mich auf die Unterstützung von der Tribüne.“

Die Freude über die Neuverpflichtung ist auch ganz auf Seiten von Headcoach Tigin Yağlioğlu: „Seit Lauras Name auf der Kandidatinnenliste für unser Projekt aufgetaucht ist, war das Talent des VCO Dresden eine Wunschspielerin für mich. Ich bin super-happy, dass es jetzt geklappt hat. Sie kommt mit einer hervorragenden volleyballerischen Grundlage zu uns und hat jetzt die Chance, alles, was sie gelernt hat, für uns positiv abzurufen. Sie ist ein cooler Typ und ich freue mich, dass Laura dabei ist!“

Auf das neue Gesicht darf sich auch Neuwied freuen- zwar dürfte in der Deichstadt am Mittelrhein alles etwas kleiner und bescheidener, aber dafür auch gemütlicher und mit deutlich kürzeren Wegen ausfallen als in der Volleyball-Hochburg an der Elbe. Das kommt Berger entgegen, bringt sie doch ein zweites Ziel für die kommenden Saison mit: Ende April 2023, also nach ihrer ersten Bundesligasaison in Neuwied, wird sie zur Fachabiturprüfung antreten. Daher war sie auf der Suche nach einer geeigneten Schule auch schon persönlich in Neuwied, wurde aber in der „Stadt der Schulen“ leider nicht fündig. Der Bildungsföderalismus sorgt einmal mehr dafür, dass die jeweiligen Schulsysteme der Bundesländer nicht kompatibel sind. Laura Berger hat sich daher umgetan und mit ihrer Schule sowie dem Schulamt in Dresden, in Kooperation mit der Alice-Salomon-Berufsschule in Linz/Neuwied und dank eines Physiklehrers aus dem Vereinsumfeld, der sie als Mentor begleiten wird, für ein individuelles Modell der „Fernschule“ entschieden. Das erlaubt ihr die selbständige Vorbereitung auf das Fachabitur und ein Engagement in der Ersten Liga. Auch diese - zusätzliche - Belastung sieht sie positiv: „Meine Challenge ist jetzt doppelt“, lacht Berger. „Einerseits in der Ersten Liga zu spielen, aber nebenbei meine Fachhochschulreife aus der Ferne zu erwerben.“

Die Zielstrebigkeit, mit der Laura Berger ihre Gesamtsituation anpackt, beeindruckt auch die Verantwortlichen des VC Neuwied. „Ihre Verpflichtung hat sich aufgrund der schulisch besonderen Situation etwas in die Länge gezogen“, blickt Yağlioğlu zurück, „aber wie engagiert Laura das gemeistert hat, zeigt ihre Begeisterung dafür, in Neuwied in der Ersten Liga zu spielen, ihre ausgezeichnete Organisationsfähigkeit und eine beispielhafte Einstellung!“

Nicht anders sieht das Christiane Fürst - die ehemalige Mittelblockerin aus Dresden spielte bis 2018 für die Nationalmannschaft, international für verschiedene Top-Clubs und ist seit 2019 Bundesstützpunktleiterin beim VCO Dresden. Sie freut sich, dass mit allen Beteiligten ein tragfähiges Modell erarbeitet wurde, welches der Spielerin den Spagat zwischen Abiturprüfung und Erster Liga ermöglicht. „Laura hat einen langen Weg bei uns am Stützpunkt in Dresden hinter sich, den ich die letzten drei Jahre mit begleiten durfte. Sie ist zu einer erfahrenen Spielerin gereift, die sich durch unglaubliche Strukturiertheit, Zielstrebigkeit und starken Teamgeist heraushebt. Der VC Olympia Dresden freut sich sehr, dass sie ihren Traum von der Ersten Bundesliga in Neuwied wahr machen kann. Wir wüschen ihr alles Gute auf ihrem weiteren leistungssportlichen Weg!“

(hw)